Ankommen – Wann? Wo? und Wie?

Ist Ankommen (wollen), eine Sehnsucht?

Ankommen ist Stillstand für mich, dass Gefühl nicht im Fluss zu sein. Ist es vielleicht die Angst zu keiner Zeit, an keinem Ort, irgendwann, irgendwo jemals anzukommen? Immer wenn in mir ein Angekommen – Sein- Gefühl aufsteigt, und ich glaube irgendetwas festhalten zu können, ist es mir schon wieder entschwunden. Ein seltsames Empfinden taucht dann in mir auf. Nein, Ankommen mag ich nicht wirklich, und doch, es scheint irgendeinen Reiz auszulösen, ähnlich wie dem Leben auf die Schliche kommen zu wollen.

Braucht es wirklich dieses Ankommen ?
Es ist wie – ein Zwischenraum -, der durch dieses Ankommen entsteht, eine sanfte Bewegung, zwischen, noch nicht da und schon erreicht. Ähnlich dem bewegen in der Nacht, von einer Laterne zur nächsten Laterne. Wenn ich glaube, im klarsten  Licht zu stehen, mein Schatten in scharfen Konturen vor mir liegt, ein Erahnen von erkannt, erreicht zu haben entsteht, tauche ich schon wieder ein ins tiefste Dunkel und weiss, genau da muss ich durch, um wieder im Licht stehen zu können.

Was ist das?
Es sind, ja es sind Lebenswellen, in sehnsuchtsvoller Beweglichkeit, die nie wirklich Ankommen, aber immer da, immer da sind. Dieses Ankommen – in Lebenswellen zu fliessen – ist das wirkliche Ankommen. Unausweichlich im Fluss des Leben einzutauchen, vom Dunkel zum Licht, von Tiefen zu Höhen, von Weiss zu Schwarz, vom Herbst zum Winter, vom Ich zum Du.

Wann?
Doch etwas gibt es, klitzekleine Momente, in denen ich so etwas wie – Da zu sein- empfinde. Momente in denen ich in tiefer Liebe erfüllt bin, mir Tränen vor Freude in die Augen steigen und ich mich verbunden fühle. Verbunden mit all dem was war, was ist und was kommen mag. Da fliesst dann dieses Ich zum Du, verschmilzt und wird Eins. Das ist für mich so etwas wie ein Hauch von Angekommen Sein. Und ich bin froh, dass mir meine unendliche Sehnsucht hilft diesen Hauch zu einem tiefen Atemstrom werden zu lassen. Mögen mich die Wellen des Lebens noch lang in Bewegung halten und mein Ankommen zu dem Grössten machen, was ich je erfahren darf.